Kiebitz
Naturfotographie-Digital/Gerd Rossen

Kiebitz (Vanellus vanellus) - Vogel des Jahres 2024

Der Kiebitz gehört zur Familie der Regenpfeifer. Er ist bekannt für sein markantes Aussehen und sein auffälliges Balzverhalten. Sein schwarz-weißes Federkleid schimmert grünlich. Erkennbar ist der Kiebitz auch an seinen langen, spitzen Flügeln und an dem charakteristischen Federhaarschopf (Holle) auf dem Kopf.

Als Zugvogel verbringt er den Winter im warmen Süden und kehrt im Frühjahr in seine Brutgebiete zurück. Sein bevorzugter Lebensraum sind feuchte Wiesen, Moore und Ackerland, wo er Insekten und Würmer mit seinem langen Schnabel aus dem Boden pickt.

Die Balz des Kiebitz besteht aus spektakulären Flugmanövern (auch Gaukeln genannt): er kreist in der Luft, ruft und lässt die Flügel vibrieren. So lockt er Weibchen an und verteidigt sein Revier. Nach erfolgreicher Paarung legt das Weibchen seine Eier – in der Regel vier – in flachen Mulden auf dem Boden ab.

Die Brutzeit dauert drei bis vier Wochen, die Altvögel wechseln sich mit dem Bebrüten ab und kümmern sich auch gemeinsam um die Küken. Das Nest wird vehement gegen Beutegreifer verteidigt, durch aggressive und schnelle, von lauten Rufen begleitete Luftangriffe. Häufig helfen Vögel von umliegenden Nestern bei dieser Abwehr.

Gelingt dem Greifvogel dennoch das Räubern der Brut und ist es noch nicht spät in der Saison, legt das Weibchen bis zu zwei neue Eier.

Die Küken sind Nestflüchter und verlassen das Nest bereits wenige Stunden nach dem Schlüpfen. Bis zum Flüggewerden brauchen sie etwa fünf Wochen und sie werden in der Zeit von den Eltern versorgt. Die meisten Kiebitz-Familien bleiben dafür in der direkten Umgebung des Nestes, manche wandern bis zu drei Kilometer weiter in Gebiete mit einem ergiebigeren Nahrungsangebot für die Jungen.

In den ersten zehn Tagen ihres Lebens sind die Küken noch auf das Wärmen (Hudern) durch die Eltern angewiesen, sie können ihre Körpertemperatur noch nicht selber regulieren. Besonders bei Kälte und Nässe in diesen ersten zehn Tagen ist die Sterblichkeit der sehr hoch. Mit 35 Tagen sind die Küken vollbefiedert und flugfähig.

Der Kiebitz ist in vielen Teilen Europas stark gefährdet, durch intensive Landwirtschaft und Verlust von Lebensräumen. Die Schaffung von Schutzgebieten und die Förderung extensiver Landwirtschaft sind wirksame Maßnahmen zum Erhalt der Kiebitz-Population.

 

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